For­schung

Er­for­schung der Ge­schich­te der tsche­cho­slo­wa­ki­schen Zwangs­ar­bei­te­rin­nen und Zwangs­ar­bei­ter in Frank­furt am Main

Quel­le: Arol­sen Ar­chi­ves, 2.1.1.1, Dok. ID: 70388640

Pro­jekt­zeit­raum

2022-2023

För­de­rung durch

Deutsch-Tsche­chi­scher Zukunftsfond

Das spe­zi­fi­sche Aus­maß der in Frank­furt an­ge­wand­ten Zwangs­ar­beit ist bis­her nur spo­ra­disch er­forscht und be­kannt. Die Mel­de­bö­gen der Fir­men deu­ten je­doch dar­auf hin, dass nicht nur gro­ße Un­ter­neh­men wäh­rend des Krie­ges von der Zwangs­ar­beit pro­fi­tier­ten, son­dern auch klei­ne Be­trie­be dar­auf zu­rück­grif­fen. Es han­delt sich bei dem The­ma dem­nach um ein all­ge­gen­wär­ti­ges Phä­no­men des­sen tief­grei­fen­de Wir­kung auf die Stadt­ge­sell­schaft bis­her oh­ne an­ge­mes­se­ne Re­flek­ti­on ge­blie­ben ist. Es dau­er­te bei­spiels­wei­se bis März 2022 bis in den Räum­lich­kei­ten des ehe­ma­li­gen KZ Katz­bach auf dem Ge­län­de der Ad­ler­wer­ke ein Ge­denk­ort mit Dau­er­aus­stel­lung ein­ge­rich­tet wur­de. Der Ge­denk­ort be­fasst sich nicht nur mit der Ge­schich­te der 1.616 KZ-Häft­lin­ge, son­dern auch mit dem Sys­tem der Zwangs­ar­beit  in Frank­furt. Zum Kriegs­en­de be­fan­den sich hier mehr als 50.000 Zwangs­ar­bei­te­rin­nen und Zwangs­ar­bei­ter. Wie vie­le Per­so­nen ins­ge­samt zwi­schen 1939 und 1945 Frank­furt als Stät­te der Zwangs­ar­beit durch­lie­fen, ist un­be­kannt. Ei­ne Da­ten­bank mit ein­fa­chem Zu­griff bie­tet die Mög­lich­keit gro­ße Men­gen an In­for­ma­tio­nen be­reit­zu­stel­len, die Ver­ei­nen, Ge­den­kin­itia­ti­ven, Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern für ei­ne nach­hal­ti­ge und breit­ge­fä­cher­te Er­in­ne­rungs­ar­beit ver­wen­den können.

Der Stu­di­en­kreis plant da­her im Rah­men des Pro­jek­tes zur Deutsch-Tsche­chi­schen Zu­sam­men­ar­beit die Da­ten­aus­wer­tung der tsche­cho­slo­wa­ki­schen Na­mens­lis­ten und ei­ne er­gän­zen­de Ar­chiv­re­cher­che zu aus­ge­wähl­ten Personen.

 

Die aus­ge­wer­te­ten bio­gra­fi­schen In­for­ma­tio­nen sol­len schließ­lich zur Aus­ar­bei­tung von päd­ago­gi­schem Ma­te­ri­al für den Ge­schichts­orts Ad­ler­wer­ke, des­sen Trä­ger­ver­ein der Stu­di­en­kreis ist, ver­wen­det wer­den. Das Lehr­ma­te­ri­al soll hoch­gra­dig in­klu­siv ge­stal­tet sein und bei­spiels­wei­se Ele­men­te von Pod­casts oder Gra­phic No­vels aufgreifen.

 

Dar­über hin­aus soll die Da­ten­samm­lung als nach­hal­ti­ge Grund­la­ge für wei­te­re Aus­wer­tun­gen des Lis­ten­ma­te­ri­als der Arol­sen Ar­chi­ves und da­mit ei­ner Ge­samt­da­ten­bank für Zwangs­ar­bei­te­rin­nen und Zwangs­ar­bei­ter in Frank­furt dienen.

 

Au­ßer­dem kann das aus­ge­wer­te­te Ma­te­ri­al für wis­sen­schaft­li­che Re­cher­chen zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den, die das The­ma der Zwangs­ar­beit von An­ge­hö­ri­gen der ehe­ma­li­gen Tsche­cho­slo­wa­kei behandeln.