2021–2022
WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur
Die Entschädigungsakten der VVN-Hessen entstanden zwischen 1949 und 1972 und umfassen ein Konvolut von 1.138 Entschädigungsverfahren. Neben persönlichen Daten und Angaben über die Verfolgungsgeschichte wurde auch der Ablauf der Entschädigungsverfahren der Betroffenen mit besonderen Quellenangaben zu den Verfahren erfasst.
In zahlreichen Fällen enthalten die Akten Originaldokumente sowie biographische Aufzeichnungen von Verfolgten, Gesprächsnotizen und Korrespondenzen, die im Bestand staatlicher Archive nicht enthalten sind. Insgesamt wurden hier unter anderem rund 600 Originaldokumente vorgefunden und in unser Dokumentationsarchiv aufgenommen. Die Entschädigungsakten dokumentieren sowohl die Leiden und Schicksale der verfolgten Menschen unter dem NS-Regime als auch die Praxis der Entschädigungsverfahren nach 1945.
Aktuell liegen die Akten nur in physischer Form vor. Geplant ist daher die Digitalisierung der Akten mithilfe eines OCR-fähigen Scanners, um so umfassender nach Personen und Inhalten recherchieren und bisher wenig beachtete Netzwerke innerhalb des Personensamples aufdecken zu können. Die Digitalisierung erleichtert sowohl den Mitarbeitenden als auch den Nutzer*innen den Zugang zu den Akten und ihren Inhalten. Gleichzeitig garantiert sie den Schutz der Akten vor rascher Abnutzung und Beschädigung, da nach erfolgreichem Abschluss des Projektes die Akten nicht mehr für jede Ansicht in die Hand genommen werden müssen.