24 Nov Neu er­schie­nen: in­for­ma­tio­nen Nr. 96

Druck­frisch und in­for­ma­tiv: In die­ser Wo­che kam die neue Aus­ga­be der in­for­ma­tio­nen aus dem Druck. Die Aus­ga­be 96 trägt den Ti­tel “Um­kämpf­te Ge­schich­te. Der Zwei­te Welt­rieg und der Bal­kan”. Das Heft kön­nen Sie in un­se­rem Shop erwerben.

Das Co­ver die­ser Aus­ga­be un­se­rer Zeit­schrift „in­for­ma­tio­nen“ zeigt ein im ju­go­sla­wi­schen Bür­ger­krieg zer­stör­tes Par­ti­sa­nen­denk­mal im Küs­ten­ort Gradac (Kroa­ti­en). Über die Hälf­te der Par­ti­sa­nen­denk­mä­ler wur­den, so die Journalist*innen Kse­ni­ja Cve­t­ko­vić-San­der und Mar­tin San­der, seit der Un­ab­hän­gig­keit Kroa­ti­ens zer­stört. Sym­bol­haft steht die­ses Bild für die kon­flikt­rei­che Ver­gan­gen­heit der Län­der Süd­ost­eu­ro­pas, die oft un­ter dem Be­griff des Bal­kans ge­fasst wer­den. In den Nach­fol­ge­staa­ten des zer­fal­le­nen Ju­go­sla­wi­en und sei­ner di­rek­ten Nach­bar­län­der wie z. B. Al­ba­ni­en zeigt sich die­se Ver­gan­gen­heit nicht nur im Um­gang mit ei­ner so­zia­lis­ti­schen Er­in­ne­rungs­po­li­tik. Die Kon­flik­te sind be­reits fes­ter Be­stand­teil in den Aus­ein­an­der­set­zun­gen und dem Um­gang mit der ita­lie­ni­schen und deut­schen Be­sat­zung und wir­ken sich bis in die Ge­gen­wart aus.

Ein­füh­rend blickt Sa­bi­ne Ru­tar auf die mul­ti­plen Be­sat­zun­gen, Kol­la­bo­ra­ti­on und Wi­der­stand in Al­ba­ni­en, Grie­chen­land und Ju­go­sla­wi­en. Alex­an­der Korb wid­met sich der Us­ta­scha-Be­we­gung und dem Un­ab­hän­gi­gen Staat Kroa­ti­en (1941 – 1945). Deut­lich wird in sei­nem Bei­trag die en­ge Ver­knüp­fung der Be­kämp­fung von Jü­din­nen und Ju­den so­wie der Ser­bin­nen und Ser­ben und der Ro­ma. Ro­ber­ta Burg­hardt und Gal Kirn wid­men sich der so­zia­lis­ti­schen Er­in­ne­rungs­kul­tur in Ju­go­sla­wi­en mit ih­rer sehr  un­ge­wöhn­li­chen Denk­mals­ge­stal­tung. Al­ba­ni­en und der Kon­flikt zwi­schen ver­schie­de­nen po­li­ti­schen Kräf­ten wäh­rend der ita­lie­ni­schen und deut­schen Be­sat­zung ist The­ma des Bei­tra­ges von Ma­ren­g­len Kas­mi. Dass die Aus­ein­an­der­set­zung über die Us­ta­scha ak­tu­ell ist und bis nach Ös­ter­reich reicht, zeigt Ger­hard Baum­gart­ner in sei­nem Bei­trag über ei­ne Ge­denk­stät­te im ös­ter­rei­chi­schen Blei­burg / Pliberk.

Über den The­men­schwer­punkt hin­aus be­schäf­ti­gen sich die Au­torin­nen und Au­toren in die­ser Aus­ga­be mit dem His­to­ri­ker Kle­mens von Klem­pe­rer, ei­ner wei­test­ge­hend un­be­kann­ten frü­hen Schrift über die „deut­sche Op­po­si­ti­on ge­gen die Hit­ler-Dik­ta­tur“ und ei­nem neu­en Aus­stel­lungs­pro­jekt des Stu­di­en­kreis Deut­scher Wi­der­stand 1933–1945.

Un­se­re päd­ago­gi­sche Bei­la­ge, die „Ma­te­ria­li­en für die his­to­risch-po­li­ti­sche Bil­dung“ grei­fen er­neut den KZ-Kom­plex Na­tz­wei­ler-Strut­hof auf. Im Zen­trum ste­hen da­bei „Tä­ter, Pro­fi­teu­re und Zu­schau­er“. Dies ist ein Aus­schnitt aus den päd­ago­gi­schen Ma­te­ria­li­en, die An­ge­li­na Schae­fer und Chris­to­pher Go­mer für das Ko­ope­ra­ti­ons­pro­jekt des Stu­di­en­krei­ses mit dem Ver­bund der Ge­denk­stät­ten im ehe­ma­li­gen KZ-Kom­plex Na­tz­wei­ler e.V. (VG­KN) er­stellt haben.

Wie üb­lich run­den Buch­re­zen­sio­nen und Be­spre­chun­gen von Fil­men und neu­en Me­di­en die vor­lie­gen­de Aus­ga­be der „in­for­ma­tio­nen“ ab.