13 Feb Wir trauern um Helmut Sonneberg
Die Mitglieder der Studienkreis-Projektgruppe „Lernkoffer Kinder im KZ-Theresienstadt“ trauern um Helmut Sonneberg, der am 10.2. – kurz vor dem Jahrestag seiner Deportation am 14.2. – im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Wir durften Helmut Sonneberg persönlich kennenlernen, als wir ihn 2021 für unser Projekt interviewt haben. Seine Lebensgeschichte hat Eingang in unseren Lernkoffer gefunden – eine Lernkiste ist seiner Person gewidmet. Helmut Sonneberg hat uns tief beeindruckt, als er uns seine Lebensgeschichte erzählt hat. Eine Kindheit geprägt von Diskriminierung als Jude – trotz katholischer Taufe - im Frankfurt der Nazizeit. Er wurde aus der Familie herausgenommen und musste ins Waisenhaus, durfte nicht mehr zur Schule gehen, wurde bespuckt und gedemütigt.
Mit 11 Jahren wurde er zusammen mit seiner Mutter am 14. Februar 1945 von der Großmarkthalle in Frankfurt im Viehwaggon zusammen mit anderen Jüdinnen und Juden in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Er überlebte und kam mit seiner Mutter zurück nach Frankfurt, traumatisiert und gesundheitlich angeschlagen. Trotz aller Schwierigkeiten hat Helmut Sonneberg sein Leben gemeistert. Während des Interviews konnten wir seinen wunderbaren Humor, sein „Frankfurter Schlappmaul“ wie er es nannte, aber auch seine klare Haltung erleben, dass wir alle die Verpflichtung haben, dass sich diese Geschichte nie wieder wiederholen darf. Seine Geschichte hat uns sehr berührt und wir sind froh, mit dem Lernkoffer einen Beitrag dazu leisten zu können, dass auch über Helmut Sonnebergs Tod hinaus Schülerinnen und Schüler sich mit seiner Lebensgeschichte beschäftigen können und lernen, welche Folgen Ausgrenzung, Antisemitismus, Rassismus für Menschen haben. Und dass es wichtig ist, die Demokratie zu verteidigen.
Wir trauern um Helmut Sonneberg.
Projektgruppe „Lernkoffer Kinder im KZ-Theresienstadt“ und der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945.